Ärztliche Osteopathie

Anders als der aus dem griechischen stammende Begriff vermuten lässt, befasst sich die Osteopathie nicht nur mit dem Blick auf Knochen, sondern bezieht das gesamte Wechselspiel aller Körperstukturen des menschlichen Körpers in die Behandlung mit ein.

Die Osteopathie geht davon aus, dass der Körper in der Lage ist, sich selbst zu heilen und zu regulieren. Gesundheit und Wohlbefinden erfordern ein ausgewogenes Zusammenspiel aller Körperfunktionen. Entsteht ein Ungleichgewicht z. B. durch einen Unfall, Gelenkblockierungen, Verdauungsprobleme oder auch Stress, sind die Selbstheilungskräfte des Körpers eingeschränkt. Man fühlt sich nicht mehr wohl, es treten Schmerzen auf. Krankheiten können entstehen.

Ziel des ganzheitlichen Therapieansatzes ist demnach, Funktions- und Bewegungseinschränkungen zu finden und die Selbstheilungskräfte des Patienten zu aktivieren, damit wieder ein Gleichgewicht (Homöostase) entstehen kann.

Insbesondere für Menschen mit chronischen LWS-Schmerzen ist die Osteopathie eine gute Ergänzung zur schulmedizinischen Behandlung.

Anwendungsgebiete - Wann kann die Osteopathie helfen?

  • Schmerzen und Funktionseinschränkungen im Bewegungsapparat
  • Fehlhaltungen
  • Chronische Muskelverspannungen
  • Akute und chronische Schmerzzustände
  • Behandlung nach größeren und kleineren Unfällen

Wie wirkt die Osteopathie?

Stärkung der Selbstheilung

Die Osteopathie stellt das Gleichgewicht zwischen den Geweben und Organsystemen wieder her und unterstützt so die Fähigkeiten des Körpers zur Selbstregulation und Selbstheilung. Der Osteopath ertastet mit den Händen Funktionsstörungen im Körper, die sich als eingeschränkte Beweglichkeit der Strukturen darstellen. Bei der Behandlung wird diese Beweglichkeit wieder hergestellt, so dass sich die Strukturen frei bewegen und besser funktionieren können. Dies kann passiv erfolgen über bestimmte Lagerungen, durch gezielten Druck auf Gewebestrukturen, rhythmische Mobilisationen und auch aktiv über Mithilfe des Patienten durch Anspannung von Muskelgruppen.

Ganzheitliche Herangehensweise

Der Körper wird hierbei immer als Einheit betrachtet und entsprechend diagnostiziert und behandelt. Drei Teilbereiche, die untrennbar zusammenhängen, werden hierbei unterschieden: Der Stütz- und Bewegungsapparat (parietale Osteopathie), die inneren Organe (viszerale Osteopathie) und der Kopf (kraniale Osteopathie). Der Behandlungsschwerpunkt liegt nicht notwendigerweise auf dem schmerzhaftesten Körperbereich, sondern Beschwerden können auch Folge von Veränderungen in einem anderen Bereich sein, z. B. können Kopfschmerzen durch eine Fehlstellung des Beckens verursacht werden und somit Veränderungen der gesamten Körperstatik beeinflussen.

Wie wird die Osteopathie durchgeführt?

Zu Beginn jeder osteopathischen Behandlung wird der Körper gescannt, um die Hauptfunktionsstörungen zu lokalisieren. Dann werden diese weiter differenziert und entsprechend behandelt. Die Behandlung dauert zwischen 20 und 40 Minuten. Am Tag der Behandlung soll kein anstrengender Sport mehr durchgeführt werden, um die Regulationsmechanismen des Körpers nicht zu beeinträchtigen. Außerdem ist auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten.

Behandlungsdauer und Intensität der Osteopathiebehandlung

Behandlungsintensität
Die Behandlungsintensität wird individuell festgelegt. Nach der Erstbehandlung erfolgt eine kurzfristige Kontrolle nach ein bis 3 Wochen. Die Planung der weiteren Behandlungen ist vom Therapieverlauf abhängig.

 

Behandlungsdauer
Eine Behandlung dauert zwischen 25 und 40 Minuten.

Was ist bei der Osteopathie zu beachten?

Vorteile:

Es handelt sich um ein ganzheitliches Verfahren. Die Wirkung wird allein von den Händen des Therapeuten angestoßen.

Nachteile/Nebenwirkungen:

Nach einer osteopathischen Behandlung kann es zunächst zu einer Erstverschlechterung kommen. Im Rahmen der körpereigenen Regulation können Muskelschmerzen wie Muskelkater auftreten, oder man nimmt wahr, dass etwas im Körper in Bewegung kommt. Meist verschwinden diese Symptome nach den ersten ein bis zwei Tagen. Stehen die funktionellen Einschränkungen bei der Beschwerdesymptomatik nicht im Vordergrund, kommt es zu keiner direkten wahrnehmbaren Verbesserung.

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